14. Juni 2022

Aufsichtsräte beschließen: Grüner Stahl soll an der Saar produziert werden.

Die Aufsichtsräte von SHS – Stahl-Holding-Saar, Saarstahl AG und Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger), das Kuratorium der Montan-Stiftung-Saar und die Geschäftsführung der SHS – Stahl-Holding-Saar haben gemeinsam einen ambitionierten Fahrplan zur Transformation der saarländischen Stahlindustrie beschlossen. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur CO2-neutralen Stahlproduktion erreicht. Ab dem Jahr 2027 soll die Produktion von Grünstahl im Saarland beginnen.

Nach der eingehenden Prüfung verschiedener Standort- und Technologie-Optionen haben sich die Aufsichtsgremien des in Summe drittgrößten Stahlherstellers Deutschlands für die umfassende Transformation der Stahlproduktion in den Werken in Dillingen und Völklingen entschieden. Das ist ein klares Bekenntnis zum Heimatstandort Saarland, der sich in vorangegangenen Analysen als der wettbewerbsfähigste erwiesen hat. Bis 2027 beginnen nun die Vorbereitungen und Maßnahmen zur Umsetzung der ersten Projektphase.

Reinhard Störmer, Vorsitzender des Kuratoriums der Montan-Stiftung-Saar und Vorsitzender der Aufsichtsräte von SHS, Saarstahl und Dillinger dazu: „Unser Ziel ist nicht weniger, als zum Vorreiter in Sachen CO2-Einsparung zu werden. Mit diesem Konzept können unsere Stahlunternehmen den Wandel hin zu einer grünen Wirtschaftsregion Saar maßgeblich befördern. Die Montan-Stiftung-Saar kommt mit dieser Entscheidung einmal mehr ihrem Auftrag nach, die Stahlindustrie und deren Arbeitsplätze vor Ort langfristig zu sichern.“

In den nächsten fünf Jahren wird neben der etablierten Hochofen-Route die neue Produktionsroute mit einem Elektro-Lichtbogenofen (EAF) am Standort Völklingen und einem EAF und einer Direkt-Reduktionsanlage (DRI) zur Herstellung von Eisenschwamm auf dem Werksgelände von Dillinger entstehen. Die Kapazität der Anlagen wird bei ca. 3,5 Millionen Tonnen Rohstahl, gewonnen aus DRI und Schrott, liegen. Bei der geplanten Inbetriebnahme 2027 wird bereits teilweise grüner Wasserstoff zum Einsatz kommen. Im Zeitraum der Inbetriebnahme wird ein Hochofen in Dillingen geschlossen werden, womit eine signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen erreicht wird. Ergänzt wird diese Strategie durch den grünen Stahl von Saarstahl Ascoval, der bereits heute mit einem EAF unter Einsatz von Schrott in Nordfrankreich produziert und bei Saarstahl Rail in Hayange zu grünen Schienen gewalzt wird.

„Die Transformation ist das wichtigste Projekt in der Geschichte der saarländischen Stahlindustrie. Damit werden wir die Basis für eine neue grüne Wertschöpfungskette mit Wasserstoff in der Region legen. Unser Stahl ist bereits heute die Basis der Energie- und Mobilitätswende. Mit dem grünen Stahl für unsere Kernmärkte Automobil und Offshore-Wind ab 2027 sichern wir die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen“, erläutert Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung der SHS und Vorstandsvorsitzender von Dillinger und Saarstahl, die wirtschaftliche Bedeutung des Konzepts.

In der ersten Phase der Transformation wird ein einstelliger Milliardenbetrag in den Aufbau der notwendigen Anlagen an den beiden Standorten investiert. Trotz solider Bilanz kann die SHS mit ihren Töchtern Saarstahl und Dillinger die Finanzierung dieser Summe nicht alleine stemmen. Für die Investitionserfordernisse besteht eine deutliche Finanzierungslücke, die nur durch staatliche Förderung auf Bundes- und EU-Ebene geschlossen werden kann. Mit dem beschlossenen Konzept wird die SHS die maximale Förderquote anstreben und zeitnah die entsprechenden Anträge einreichen.

Ihr:e Ansprechpartner:in:

Montan-Stiftung-Saar
Stefan Rauber, Geschäftsführer
Tel.: +49 6898 10 2067, Mail: srauber@montan-stiftung-saar.com

SHS – Stahl-Holding-Saar
Martin Reinicke
Telefon: 06898/10-2211, Mail: martin.reinicke@stahl-holding-saar.de
Juliane Wernet
Telefon 06898/10 -2234, Mail: juliane.wernet@stahl-holding-saar.de

Über die Montan-Stiftung-Sar

Die Montan-Stiftung-Saar ist Eigentümerin der SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA. Damit ist sie indirekt Eigentümerin der Saarstahl AG und Mehrheitsanteilseignerin der AG der Dillinger Hüttenwerke.

Über die SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA

Die SHS – Stahl-Holding-Saar GmbH & Co. KGaA ist eine operative Managementholding mit rund 14.000 Mitarbeitern und ca. 5 Milliarden Euro Umsatz. Als drittgrößter Stahlhersteller Deutschlands produzieren ihre Unternehmen rund 4 Millionen Tonnen versandfertigen Stahl. Sie übernimmt aktiv Aufgaben für die beiden großen saarländischen Stahlunternehmen Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) und Saarstahl AG. Auf diese Weise können beide Unternehmen über bereits bestehende Kooperationen hinaus enger zusammenarbeiten und gestärkt auf ihren Märkten auftreten. Sie arbeiten vereint daran zu wachsen, flexibler zu werden und die Wettbewerbsfähigkeit auf ihren jeweiligen Märkten auszubauen. Die SHS-Gruppe (Muttergesellschaft von Saarstahl) wird zu 100% von der privatrechtlichen Industriestiftung Montan-Stiftung-Saar gehalten, deren Ziel die Stärkung und Sicherung der beiden großen Stahlunternehmen an der Saar ist. Weitere Informationen: www.stahl-holding-saar.de

Über Dillinger und Saarstahl

Dillinger ist weltweit führender Hersteller von Grobblechen aus Stahl für den Stahlbau, Maschinenbau, Offshore-, Offshore-Windkraft- und Linepipebereich. Saarstahl ist Premiumhersteller weltweit von Draht und Stab für die Automobilindustrie, die Bauindustrie und den Allgemeinen Maschinenbau. Beide Unternehmen gehören zur SHS – Stahl-Holding-Saar und wollen mit innovativen Produkten und intelligenten Technologien gemeinsam mit Ihren Kunden dazu beitragen, Antworten auf globale Herausforderungen wie Klimaschutz, Energieeffizienz, Mobilität, und Sicherheit zu finden. Weitere Informationen finden sich unter www.dillinger.de oder www.saarstahl.de