Walzwerk Völklingen

30 Millionen Euro-Investition abgeschlossen - Neue Konti-Vorstraße erfolgreich in Betrieb genommen

16. März 2016

Trotz der schwierigen Wettbewerbsbedingungen hält die Saarstahl AG an ihren strategischen Investitionen fest. Ein weiterer Meilenstein wurde nun im Walzwerk Völklingen zum Abschluss gebracht: Dort ersetzt eine hochmoderne, 30 Millionen Euro teure so genannte Konti-Vorstraße mit sieben hintereinander geschalteten Walzgerüsten das alte Blockgerüst.

„Wir erhöhen damit unser Fertigungs-Knowhow, um auch perspektivisch die Wünsche unserer Kunden hinsichtlich Qualität und Flexibilität optimal erfüllen zu können“, sagt Martin Baues, Technik-Vorstand der Saarstahl AG. Die neue Anlage besticht durch eine größere Bandbreite an walzbaren Querschnitten, eine nochmals verbesserte Qualität und verkürzte Durchlaufzeiten.    

Nach der Investitionsbewilligung durch den Saarstahl-Aufsichtsrat (siehe PM vom 6. Juni 2014) begannen im April 2015 die Bauarbeiten an der Walzstraße. Um Produktionseinbußen zu vermeiden, fanden die Baumaßnahmen bei laufender Produktion statt. Dazu wurde eine „Baustellenumfahrung“ eingerichtet, das heißt eigens installierte Drehscheiben und Rollgänge führten die aus dem Ofen kommenden Knüppel um die Baustelle herum zum vorhandenen Blockgerüst. Parallel dazu wurden die Fundamente für die Horizontal- und Vertikalgerüste der neuen Anlage gelegt, der Medienkeller und der Pumpenraum fertiggestellt. Zuletzt wurden die mechanischen und elektrischen Komponenten installiert. Die Gesamtantriebsleistung der neuen Konti-Vorstraße beträgt 11.000 kW. Erste Tests im Januar 2016 verliefen reibungslos, die offizielle Inbetriebnahme erfolgte dann am Anfang März.

Der Kraftakt aus Großbaustelle und uneingeschränkt laufender Produktion hat sich gelohnt. Die Vorteile der neuen Anlage liegen zum einen in walztechnischen Fortschritten: Die höheren Walzkaliber und die bessere Führung der Knüppel während des Walzens verbessern die mechanischen Eigenschaften und die Oberflächenqualität des fertiggewalzten Stabsstahls nochmals. Steuerungstechnisch sind durch den hohen Automatisierungsgrad nun wesentlich kürzere Taktzeiten, schnellere Produktwechsel und somit eine gesteigerte Walzleistung möglich.

Mit der Investition stärkt Saarstahl das Geschäftsfeld der Massivumformung. Massivumgeformte Bauteile wie Kurbel- und Antriebswellen, Radnaben, Kolbenbolzen oder sonstige Getriebeteile werden vor allem im Anlagen- und Fahrzeugbau eingesetzt und zeichnen sich durch immer geringere Gewichte sowie eine hohe Energie- und Materialeffizienz aus.

Über Saarstahl:

Seit vielen Jahren bürgt der Name Saarstahl für hochwertige, kundespezifische Lösungen aus Stahl. Die Saarstahl-Gruppe mit Hauptsitz in Völklingen hat sich dabei auf die Herstellung von Walzdraht, Stabstahl, Halbzeug sowie Schmiedeprodukten in anspruchsvollen Qualitäten spezialisiert. Mit innovativen Produkten und intelligenten Technologien trägt Saarstahl dazu bei, Antworten auf globale Herausforderungen wie Mobilität, Energieeffizienz und Sicherheit zu finden. Saarstahl-Produkte werden von der Automobil- und Bauindustrie, dem Energiemaschinenbau, von der Luft- und Raumfahrtindustrie, vom allgemeinen Maschinenbau und sonstigen stahlverarbeitenden Branchen nachgefragt und in Anwendungen, zum Teil  unter extremsten Bedingungen, eingesetzt.

Das Foto zeigt die 7 Walzgerüste der Vorstraße in der Anordnung Vertikal ( 4 gut sichtbare Antriebe von oben, gelb) und dazwischen die 3 horizontalen Antriebe. Der links im Bild zu sehende Knüppel wird anschließend weiterbearbeitet.